Badische Landesgeschichte

1061           Hermann I. von Zähringen erscheint als Markgraf. Der Titel ist von der Mark Verona abgeleitet, die mit dem damaligen zähringischen Herzogtum Kärnten verbunden war

1112           Hermann II. führt den Titel eines Markgrafen von Baden, der sich von der Burg Baden bei Baden-Baden ableitet

1214           Durch Eheschließung Hermanns V. mit der pfälzischen Welfin Irmingard vergrößert sich Baden um die Stadt Pforzheim mit Umgebung

1219           Ein großer Tausch mit den Staufern erweitert das badische Gebiet um Ettlingen, Durlach, Sinsheim, Eppingen und Lauffen

13. Jhd.       Gebietserwerbungen von den Grafen von Eberstein

1288           Nach dem Tod Rudolfs I. (1243-1288) wird der Besitz auf die vier Söhne aufgeteilt

1361           Wiedervereinigung der Territorien

1415           Nach dem Aussterben der Markgrafen von Hachberg (Seitenlinie des Hauses Baden) fällt der Besitz an die Hauptlinie zurück

1437           Nach dem Aussterben der Grafen von Sponheim fällt ihr Besitz an Markgraf Jakob von Baden und Graf Friedrich III. von Veldenz

1503           Gewinn des Sausenbergischen Erbes

1515           Dynastische Teilung der Markgrafschaft am Ende der Regierungszeit Markgraf Christophs (1475-1515) unter die drei Brüder Ernst, Bernhard und Philipp

1556           Publikation der protestantischen Kirchenordnung in der unteren Markgrafschaft (Pforzheim). Die obere Markgrafschaft (Baden-Baden) behält die alte Konfession bei

1565           Untere Markgrafschaft wird in Baden-Durlach umbenannt

1688-89      Verwüstung beider Markgrafschaften durch Truppen König Ludwig XIV. von  Frankreich

1715           Grundsteinlegung für die neue baden-durlachische Residenz Karlsruhe

1738-1811  Markgraf Karl Friedrich von Baden-Durlach, seine Regierung ist vom Geist der Aufklärung geprägt

1767           Abschaffung der Folter

1771           Wiedervereinigung der beiden Markgrafschaften nach dem Aussterben der Linie Baden-Baden 

1783           Abschaffung der Leibeigenschaft

1803           Erhebung der Markgrafschaft zum Kurfürstentum
Gebietszuwachs: u. a. rechtsrheinische Gebiete der Hochstifte Konstanz, Basel, Straßburg, Speyer und der Kurpfalz

1805           Konstanz, der Breisgau und die Ortenau werden badisch

1806           Aufstieg Badens zum souveränen Großherzogtum aufgrund des Rheinbundvertrags
Erwerb des Fürstentums Fürstenberg, Fürstentum (Johannitergroßpriorat) Heitersheim, der Fürstlich-Auerspergische Grafschaft Tengen, des Fürstentums Leiningen, sowie reichsritterschaftlicher Besitzungen

1810           Baden erhält die Grafschaft Nellenburg und das Amt Hornberg vom Königreich Württemberg

 

1818           Verabschiedung einer badischen Verfassung
Sie macht Baden zu einer konstitutionellen Monarchie mit Landständen, die volles Budget- und Steuerbewilligungsrecht ausüben. Die erste Kammer setzt sich aus den Prinzen des großherzoglichen Hauses, den Standes- und Grundherren, den Vertretern der Kirche und Landeshochschulen, sowie vom Großherzog berufenen persönlichen Mitgliedern zusammen. Die zweite Kammer besteht aus gewählten Mitgliedern, ist also eine reine Volksvertretung, die im Ständehaus in Karlsruhe tagt

Ab 1820     Ablösung der Feudallasten 

 

1833           Liberale Gemeindeordnung

 

1848           Revolution in Baden
Nach Agrarunruhen im März 1848 werden im April von der badischen Regierung Bundestruppen zur Hilfe gerufen. Dies führt zu Protestaktionen der 400 Volksvereine, die bis in die zweite Kammer wirken. Von Hecker und Struve angeführte Aufstände werden im Frühjahr niedergeschlagen. Auch ein abermaliger Versuch Struves, in Lörrach die deutsche Republik auszurufen, misslingt

 

1849           Trotz der Verkündigung der Reichsverfassung und der Ableistung des Eides auf die Reichsverfassung verweigert die Festung Rastatt den Gehorsam. Der Großherzog muss fliehen, eine provisorische Volksregierung unter Brentano wird gebildet. Der Aufstand wird schließlich durch preußische Truppen niedergeschlagen

 

1871           Eintritt Badens in das Deutsche Reich
Sowohl die Regierung als auch die von den Nationalliberalen dominierte zweite Kammer stimmen für die kleindeutsche Lösung unter der Führung Preußens. Großherzog Friedrich I. ruft in Versailles seinen Schwiegervater Wilhelm I. zum deutschen Kaiser aus

 

22.11.1918 Großherzog Friedrich II. unterzeichnet die Abdankungsurkunde für sein Haus. Eine provisorische Revolutionsregierung wird gebildet

 

13.4.1919   In einer Volksabstimmung verabschiedet die badische Bevölkerung die neue auf demokratischen-parlamentarischen Grundsätzen ruhende Verfassung Badens. Baden erklärt sich zum selbständigen Bundesstaat und Bestandteil des Deutschen Reiches. 

 

1933           Machtübernahme der NSDAP
Nach den Reichstagswahlen im März wird der NS-Gauleiter Wagner von Berlin als Reichskommissar eingesetzt und erklärt die alte Regierung am 11. März für abgesetzt. Mit der neuen Regierung setzt die Gleichschaltung ein 

 

1945           März / April: Amerikanische und französische Truppen besetzen Baden 

 

1945-1952  Teilung Badens
Baden wird zwei Besatzungszonen zugeschlagen: der nördliche Teil (nördlich der Autobahn Karlsruhe-Stuttgart-Ulm, welche von den Amerikanern beansprucht wird), kommt unter die Verwaltung der USA und bildet später mit dem nördlichen Teil Württembergs das Land Württemberg-Baden; der südliche Teil gelangt unter französische Besatzung und wird später als Land Baden geführt  

 

1952           Baden geht nach einer Volksabstimmung in das neue Bundesland Baden-Württemberg auf