1952 | Am 25. April wir eine vorläufige Regierung gebildet und die verfassungsgebende Versammlung nimmt die Aufgaben eines Landtags wahr. Ein Rechungs- und ein Staatsgerichtshof werden eingerichtet sowie die vier Regierungspräsidien Nordbaden, Nordwürttemberg, Südbaden und Südwürttemberg- Hohenzollern gegründet. Das Bundesland ist sowohl nach Fläche (35 750 qkm) als auch nach Einwohnerzahl (6,6 Mio) das drittgrößte der Bundesrepublik. |
1953 | Verkündung der Landesverfassung, die Baden- Württemberg als republikanischen, demokratischen und sozialen Rechtsstaat bezeichnet. |
1954 | Inkrafttreten des Gesetztes über das Landeswappen, das ein Symbol der Einheit darstellen soll. Um die Voraussetzung zur Erfüllung der kommunalen Selbstverwaltungsaufgaben zu schaffen, wird das Gesetz über den Finazausgleich zwischen Land und Kommunen verabschiedet. |
1955 | Die Gemeinde- und die Kreisordnung führen im Bereich der kommunalen Selbstverwaltung die landesweite Rechtseinheit herbei. |
1956 | Das Bundesverfassungsgericht ordnet aufgrund einer stattgegebenen Verfassungsbeschwerde des "Heimatbundes Badnerland" ein Volksbegehren über die Wiederherstellung des alten selbständigen Landes Baden an. Mehr als 15 Prozent der Abstimmungsberchtigten tragen sich in die Abstimmungslisten ein, es muss deshalb zu einem nicht festgelegten Zeitpunkt eine Volksabstimmung stattfinden. |
1958 | Neuorganisation der Verwaltungsgerichtsbarkeit, an deren Spitze nun der Verwaltungsgerichtshof in Mannheim steht. |
1962 | Beginn der umfangreichen Schul- und Bildungsreform. In der Folgezeit tritt die christliche Gemeinschaftschule an Stelle der konfessionellen Bekenntnisschulen, in der Volksschule das neunte Schuljahr obligatorisch, die pädagogischen Akademien und Institute werden in pädagogische Hochschulen umgewandelt und die gymnasiale Oberstufe reformiert. Aus staatlichen Ingenieur-, Höherer Fach- und Werkkunstschulen werden Fachhochschulen. |
1966 | Gründung der Universität Konstanz. |
1967 | Gründung der Medizinisch-Technischen Hochschule Ulm. |
1970 | Bei der Volksabstimmung im badischen Landesteil über die Wiederherstellung des alten Landes Baden stimmen 82 Prozent der Abstimmenden für einen Verbleib bei Baden- Württemberg. |
1971 | 1. Gesetz zur Verwaltungsreform (Kreisreformgesetz): aus 63 alten Landkreise entstehen 35 neue und 9 Stadtkreise. 2. Gesetz zur Verwaltungsreform (Regionalverbandsgesetz): Zwischen Landkreisen und Regierungspräsidein werden 12 Regionalverbände für übergreifende Planungen geschaffen. |
1973 | Umbenennung der Regierungspräsidien in Regierungsbezirke Stuttgart, Karlsruhe, Tübingen und Freiburg. Die alte württembergisch- badische Grenze, die sich in den Grenzen zwischen Regierungspräsidien und Kreise zeigte, verschwindt völlig. |
1975 | Abschluss der Gemeindereform. Von ehemals 3550 selbständigen Gemeinden bleiben 1110 mit teilweise neugeschaffenen Kunstnamen übrig. Bürger und Atomkraftgegner besetzen im badischen Wyhl das Gelände, auf dem ein neues Atomkraftwerk gebaut werden soll. Diese Aktion wird als der Beginn der Antiatomkraftbewegung gewertet. In Stuttgart- Stammheim finden die Baader-Mainhof-Prozesse gegen RAF-Terroristen statt. |
1983 | Am 22. Oktober schließt sich eine 108 Kilometer lange Menschenkette von Neu-Ulm nach Stuttgart. Sie ist der Höhepunkt der Protestaktionen gegen die Nachrüstung der Nato und die Stationierung von Atomträgerraketen, an denen sich auch zahlreiche Prominenete beteiligen. |
1993 | In Stuttgart finden unter großem Erfolg die vierten Weltmeisterschaften der Leichtathletik statt. |
1997 | In Karlsruhe wird das Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) eröffnet. |
1999 | Die Franzosen ziehen nach 54 Jahren als Besatzungsmacht entgültig aus Baden- Württemberg ab. |