| 1806 | Herzog Friedrich von Württemberg erhält Königswürde. 1. Januar: Friedrich der Erste von Württemberg Württemberg tritt mit 16 deutschen Staaten unter Protektorats Napoleons dem Rheinbund bei |
| 1806-1808 | durch Organisationsmanifest von 1806 wird der Geheime Rat
aufgelöst nach französischem Vorbild Ministerialverfassung ( 6
Departments) mit Staatsministerium an der Spitze |
| 1809 | Aufhebung der Patrimonialgerichtsbarkeit |
| 1810 | Staatsvertrag zwischen Bayern und Württemberg Württemberg erhält alle Rechte und Besitzungen westlich einer von Waldmannshofen bei Mergentheim zum Bodensee gezogenen Grenzlinie: Crailsheim, Ulm, Wangen u.a. |
| 1812 | Württembergische Truppen eingereiht in große Armee Napoleons gegen Russland, große Verluste |
| 1815 | Württemberg tritt dem deutschem Bund bei |
| 1816 | König Wilhelm I. von Württemberg kommt an die Regierung und stellt
den Geheimen Rat wieder her |
| 1817 | König erlässt 11 Organisationsedikte für
Reformen Aufhebung der Leibeigenschaft Umwandlung von Erblehen in freie Zinsgüter Vertragliche Ablösung von Feudalleistungen Verwaltung, Justiz, Finanzwesen werden getrennt Anstelle der 12 Landvogteien 4 Kreise: Neckar, Schwarzwald, Jagst- und Donaukreis. König Wilhelm I. führt Staatswappen ein. |
| 1819 | Württemberg nimmt konstitutionelle und liberale Verfassung an. König hat Gesetzesinitiative, Stände wirken bei Gesetzgebung mit, bei Steuerausschreibung, haben Budgetrecht Indirektes und öffentliches Zensus- und Klassenwahlrecht Zweikammersystem Erste Kammer: hochadelige, vom König ernannte Mitglieder |
| 1822 | gesetzliche Grundlage für kommunale Selbstverwaltung geschaffen |
| 1827 | Zollvereinigungsvertrag zwischen Württemberg und Bayern zur
Abschaffung der Binnenzölle |
| 1828 | Gewerbeordnung höhlt Zunftverfassung aus |
| 1834 | Deutscher Zollverein mit 18 Staaten des deutschen Bundes, darunter Württemberg |
| 1848 | Revolution: revolutionäre Bewegung erfasst Württemberg Mitglieder der Opposition bilden erstes parlamentarisches Ministerium Grundrechte des deutschen Volkes werden in Württemberg veröffentlicht 25. April: Bekanntgabe der vom Paulskirchenparlament verabschiedeten Reichsverfassung Aufstandsversuche von Revolutionären werden unterdrückt |
| 1849 | Württembergisches Gesetz über die Verfassungsreform erste Landeswahlen nach einem verhältnismäßig demokratischem Wahlrecht (Zweidrittelmehrheit der Volkspartei ) |
| 1851-52 | Abbau von Errungenschaften der Revolution |
| 1857 | konkordatsähnliche Konvention zwischen Württembergischer Regierung und katholischer Kirche |
| 1864 | König Karl folgt seinem Vater Wilhelm I. auf den Thron |
| 1866 | Deutscher Einigungskrieg Württemberg steht auf österreichischer Seite Sieg der Preußen über Österreich bei Königgrätz |
| 1867 | Einführung der preußischen Heeresordnung und der allgemeinen Wehrpflicht |
| 1869 | Einführung des allgemeinen, gleichen, unmittelbaren und geheimen Wahlrechts |
| 1870 | deutsch-französischer Krieg Württemberg tritt dem norddeutschen Bund bei |
| 1871 | Reichsverfassung Bundesrat-Kaiser-Reichstag Württemberg hat 4 Stimmen im Bundesrat Ländersache bleibt innere Verwaltung (einschließlich Wirtschaft), Finanzhoheit, Kulturpflege, Eisenbahn- und Verkehrsverwaltung und Militär |
| 1876 | Württemberg erhält Staatsministerium, aus Vorständen der Ministerien und Präsidenten Heinrich von Mittnacht wird erster Ministerpräsident |
| 1891-1918 | Wilhelm der zweite folgt Onkel König Karl von Württemberg nach Die Demokratisierung wird gefördert Württemberg wird weitgehend von der Landtagsmehrheit regiert |
| 1895 | Neuwahlen zum Stuttgarter Landtag, nationalliberale Deutsche Partei verliert Sieger ist Volkspartei, unter Friedrich Payer kommt es zur Mehrheit in 2. Kammer |
| 1900 | Einführung des Bürgerlichen Gesetzbuches im Deutschen Reich. Ende des bisher geltenden Landrechts in Württemberg |
| 1903 | württembergischer Landtag beschließt große Steuerreform |
| 1906 | Landtag beschließt Verfassungsreformgesetz: 1.Kammer erweitert durch privilegierte kirchliche und berufständische Vertreter 2. Kammer reine Volkskammer gewählt nach Mehrheits-und Verhältniswahlrecht württembergische Gemeindeordnung stärkt kommunale Selbstverwaltung Bezirksordnung demokratisiert Amtsversammlung |
| 1912 | Landtagswahlen in Württemberg: Sieger: "schwarzblauer" Block aus Zentrum, Konservativen und Bauernbund |
| 1914 | Mobilmachung in Württemberg Herzog Albrecht von Württemberg führt 4. deutsche Armee |
| 1916 | württembergischer Ministerpräsident Freiherr von Weizäcker 1906-1918 tritt dem von der
Heeresleitung geforderten unbeschränkten U-Boot-Krieg entgegen |
| 1917 | württembergischer Demokrat Friedrich Payer wird Vizekanzler im Reich Weimarer Republik |
| 1918 | Stuttgart wird zum Revolutionsstützpunkt für Arbeiter-und Soldatenräte 9. November: Spartakisten und Unabhängige rufen Republik Württemberg aus 11. November:"provisorische Regierung" unter Sozialdemokraten Wilhelm Blos 30. November: König Wilhelm von Württemberg verzichtet auf den Thron |
| 1919 | (12. Januar): Landtagswahlen in Württemberg Erstmals besitzen Frauen aktives und passives Wahlrecht Sozialdemokrat Wilhelm Blos bleibt Regierungschef (25. September): württembergische Landesverfassung verwirklicht Einkammersystem Ministerpräsident wird Staatspräsident genannt |
| 1920 | Kapp-Putsch Aus diesem Grund tagt Deutsche Nationalversammlung in Stuttgart |
| 1924 | Rechstkoalition unter Bürgerparteiler Wilhelm Bazille als Staatspräsident Heftige Opposition von Sozialdemokraten durch Kurt Schuhmacher, von 1924-1931 Mitglied des Stuttgarter Landtags Aufhebung der 4 Kreisregierungen aus Ersparnisgründen |
| 1928 | Wahlsieg der Sozialdemokratenbei Landtagswahl NSDAP verliert ihre 3 Sitze im Landtag Zentrumspolitiker Eugen Bolz wird Staatspräsident (1928-1933) |
| 1930 | Demokrat Reinhold Maier wird Wirtschaftsminister württembergische Gemeindeordnung erweitert die Selbstverwaltung |
| 1932 | Aus württembergischen Landtagswahlen geht NSDAP mit 23 Abgeordneten als stärkste Fraktion hervor Kabinett Bolz bleibt im Amt |
| 1933 | Hitler hält Wahlrede in Stuttgarter Stadthalle gegen Bolz März 1933: württembergische Polizei von Reichskommissaren abgelöst NSDAP-Gauleiter Wilhelm Murr wird vom Landtag zum Staatspräsidenten gewählt Gleichschaltungsgesetz löst Länderparlamente auf (7. April): Reichsstatthaltergesetz Eigenständigkeit der Landesregierung wird beseitigt Reichsstatthalter eingesetzt: Murr in Württemberg Auflösung der bürgerlichen Parteien |
| 1934 | Reichsgesetz "über den Neuaufbau des Reichs" überträgt Hoheitsrechte der Länder auf das Reich |
| 1933-35 | württembergische Konzentrationslager auf Festung Kuhberg bei Ulm |
| 1937 | Stuttgart "Stadt der Auslandsdeutschen" wird Zentrum rassistischer NS-Volkstumspolitik
und der NS-Auslandspropaganda 5. Reichstag der Auslandsorganisationen der NSDAP in Stuttgart |
| 1938 | Land Württemberg wird in 34 Land-und 3 Stadtkreise eingeteilt. Diese Großkreise bestehen bis 1973 |
| 1939-1945 | Zweiter Weltkrieg |
| 1944 | populärster deutscher General Generalfeldmarschall Rommel
geb. 1891 in Heidenheim wird
wegen Verbindung zum Verschwörerkreis gegen Hitler zum Selbstmord gezwungen |
| 1945 | US-Streitkräfte stoßen bis Anfang April zum Neckar bei Heilbronn vor 21. April: OB Ströhlin übergibt Stuttgart den Franzosen Reichsstatthalter Murr begeht Selbstmord |
| 1945 | Franzosen setzen Zivilverwaltungen für Württemberg und Baden
in Stuttgart bzw. Karlsruhe ein. Juli 1945: Amerikaner setzen mit Druck durch, Nordbaden und Nord- Württemberg zu bekommen Freiburg wird Sitz frz. Militärbehörden August 1945: der ehemalige württembergische Wirtschaftsminister Rheinhold Maier erhält von Amerikanern Auftrag zur Regierungsbildung des zu gründenden Landes Nordwürttemberg-Nordbaden Proklamation Nr. 2 der US-Militärregierung: vom Land Württemberg-Baden auf Veranlassung der frz. Militärregierung unter Carlo Schmid deutsche Landesverwaltung in Tübingen für württembergische Kreise, 2 hohenzollersche und bayerischen Kreis Lindau. Gemeinde und Kreise der amerikanischen Besatzungszone erhalten Selbstverwaltungsrechte. |
| 1946 | Gesetz über die vorläufige Volksvertretung von Württemberg-Baden Abgeordnetenzahl: 124. Volksvertretung soll Stellung nehmen zu Gesetzen und Staatshaushaltsplan Südbaden erhält die "Badische Landesverwaltung" März: Württemberg erhält Landkreisordnung nach Verhältnissen vor 1933 Land-und Kreisräte werden gewählt Entnazifizierung durch Spruchkammern Juni 1946: allgemeine Wahlen zur verfassungsgebenden Landesversammlung in Württemberg-Baden Außenminister Byrnes: Rede in Stuttgart am 6. September: dem deutschen Volk "zu einem ehrenvollen Platz" in der Welt zu verhelfen verfassungsgebende Landesversammlung von Württemberg-Baden nimmt einstimmig von Professor Carlo Schmid ausgearbeiteten Verfassungsentwurf an (Oktober) Volksentscheid mit 90 % angenommen erstes deutsches Land mit Nachkriegsverfassung Landtagswahl: Allparteienkabinett unter Reinhold Maier (DVP) in Südbaden Leo Wohleb von Militärregierung zum Präsidenten der vorläufigen Landesregierung bestellt |
| 1947 | Nach Auflösung des Staates Preußen erhalten hohenzollerschen Lande
als Teil von Württemberg-Hohenzollern die 1933 gewonnene Selbstverwaltung 1950-1973: Landeskommunalverband mit Kommunallandtag Mai 1947: Volksabstimmung in Württemberg-Hohenzollern und Südbaden zur Verfassungsbestätigung und Landtagswahl |
| 1948 | August 1948: Erste Kontaktgespräche von Württemberg-Baden und
Württemberg-Hohenzollern über Bildung eines Südweststaats |
| 1949 | Artikel 118 ins Bonner Grundgesetz eingefügt auf Veranlassung von
Staatspräsident Gebhard Müller. Staatspräsident Müller leitet Regierung in
Württemberg-Hohenzollern Der Artikel 118 stellt die Neugliederung Südwestdeutschlands den betroffenen Ländern frei Württemberger Theodor Heuss 1. Bundespräsident Landtagswahl in Württemberg-Baden führt zur Regierung aus SPD, DVP unter Reinhold Maier |
| 1951 | Probeabstimmung in Nord- und Südwürttemberg sowie in Nordbaden ergibt
Mehrheit für Südweststaat, in Südbaden aber für Bildung des früheren
Landes Baden Bundesneugliederungsgesetz regelt Verfahren bei der Vereinigung der drei Länder heftiger Abstimmungskampf: für Südweststaat stimmen 69,7%, in Südbaden jedoch 62,2% für altes Land Baden Das Bundesland Baden-Württemberg ist entstanden. |