Archivgeschichte

1617 Regierungsordnung: Ausgestaltung der Kanzlei; Erhebung einer Reihe von Kanzleiräten zu Geheimen Räten
1626-1646 Aufteilung der Marburger Aktenrepositur Landgraf Ludwigs IV.; Großteil gelangt zunächst nach Gießen, später nach Darmstadt
1517 Einrichtung einer selbständigen Kanzleiregistratur im Darmstädter Schloß unter Georg I.; Keimzelle für das spätere "Großherzogliche Haus- und Staatsarchiv"
1605 nach dem Tod Landgraf Ludwigs IV. von Hessen-Marburg Aufteilung seines Archivs zwischen Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt

Ludwig der Deutsche schenkt dem Kloster Cyriakus Grundbesitz mit 12 genannten Hörigen in den Marken Flörsheim, Albisheim und Mauchenheim für den Bedarf der Brüder, 867 (A 2 Nr. 55/1, älteste Urkunde des Staatsarchivs Darmstadt

(Quelle: http://www.staatsarchiv-darmstadt.hessen.de)

1629 Errichtung eines Kanzleigebäudes auf dem Schloßgelände
spätes 17. Jh. mehrfache Auslagerung des Archivs nach Gießen infolge der Kriege Ludwigs XIV.
1715 Brand in der Kanzlei: Auslagerung von Akten und Urkunden in das Rathaus der Stadt
1722 Einzug des Archivs in zwei gewölbte Archivsäle im westlichen Marktflügel des neu errichteten Barockschlosses
1725-30 Erstellung eines vierbändigen Gesamtinventars
1736 Erwerb des hanau-lichtenbergischen Archivs infolge des Anfalls der Grafschaft
1795-1796 Auslagerung des Archivs nach Kitzingen, Bamberg und Bayreuth
1803-1815 umfangreiche Urkunden- und Aktenzugänge aus neu erworbenen Gebieten , Kassationen wegen Raumnot, Archivalienverluste durch Auslagerungen
1804 Lösung des "Haus- und Staatsarchivs" von der Regierungskanzlei
Georg Moller, großherzoglicher Oberbaurat und Hofbaudirektor, Architekt des Hoftheaters in Darmstadt, heutiger Sitz des Staatsarchivs (Porträtzeichnung von August Lucas)

(Quelle: Vom Hoftheater zum Haus der Geschichte 1819-1994, hg. v. Eckhart G. Franz, Darmstadt 1994, S. 7)

1830-1850 Ordnung von ca. 20 000 Urkunden in drei Territorialabteilungen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen nach Orten
1838 nach Auflösung der oberhessischen Regierung in Gießen Überführung der oberhessischen Bestände aus Gießen nach Darmstadt
1850 ff. Umordnung aller Akten in 14 Sachabteilungen (Pertinenzbestände); die von Ludwig Baur (Direktor des Geheimen Haus- und Staatsarchivs 1844-1876) vorgenommene Ordnung ist bis heute gültig
1855 Überführung der die Darmstädter Linie betreffenden Urkunden aus dem Samtarchiv in Ziegenhain
1882 Überführung des Archivs des französischen Departements Donnersberg nach Darmstadt
Ende 19. Jhd. erste Übernahmen von jüngerem Aktengut der Landeszentralebehörden unter Gustav Schenk zu Schweinsberg (1877-1910)
Anfang des 20. Jhd. stärkere Öffnung des Archivs für Forschungszwecke unter Julius R. Dieterich (1911-1928)
1922-1935 Sanierung des Barockschlosses in Darmstadt: Umzug des Archivs in neue Räumlichkeiten im Ostteil des Marktflügels
2. Weltkrieg Auslagerung der historischen Kernbestände in das Salzbergwerk Friedrichshall-Kochendorf sowie in die Landesheilanstalt Heppenheim und das Philippshospital bei Goddelau
11. Sep. 1944 Großangriff auf Darmstadt: Zerstörung von zwei Dritteln des Archivguts in den "bombensicheren" Magazinen (darunter: Rechnungsabteilung, Teile der älteren Aktenabteilung, Gesamtarchiv der Grafen und Fürsten Erbach (Depositum), Masse der archivierten Überlieferung des 19. und frühen 20. Jhd.), weiteres, noch nicht archiviertes Schriftgut in ausgebombten Landes- und Provinzialbehörden in Gießen, Darmstadt und Mainz vernichtet
1945-1957 Wiederaufbau der Räume des Staatsarchivs im Schloß
sechziger Jahre Planung eines völlig neuen Archivbaus am Rande von Darmstadt
siebziger Jahre Überlegungen, das im Krieg zerstörte ehemahlige Hoftheater (Moller-Bau) als Staatsarchiv umzufunktionieren
1992-1994 Umzug in das ehemalige Hoftheater (jetzt: Haus der Geschichte)
1998 neue Beständeübersicht

 

Blick in die Fotowerkstatt

(Quelle: Vom Hoftheater zum Haus der Geschichte 1819-1994, hg. v. Eckhart G. Franz, Darmstadt 1994, S. 46)

Magazinansicht

(Quelle: Vom Hoftheater zum Haus der Geschichte 1819-1994, hg. v. Eckhart G. Franz, Darmstadt 1994, S. 46)