Landesgeschichte
1122 und 1137 | fassen die Landgrafen von Thüringen im nordhessischen Raum um Kassel (Niederhessen) und Marburg (Oberhessen) durch Erbschaft Fuß | |
1231 | Tod der Landgräfin Elisabeth von Marburg; 1235 Heiligsprechung | |
1247 | Aussterben der Landgrafen von Thüringen im Mannesstamm; die Tochter der heiligen Elisabeth, Herzogin Sophie von Brabant, erhebt für ihren Sohn Heinrich Anspruch auf das Erbe; 1264 nach kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Markgrafen von Meißen und dem Erzbischof von Mainz (als Lehnsherr für die hessischen Gebiete) Teilung der Landgrafschaft Thüringen, Landgraf Heinrich I. erhält Hessen; die Frontstellung zwischen den Landgrafen von Hessen und den Erzbischöfen von Mainz bleibt bis zum Ende des Mittelalters bestehen | |
1427 | endgültiger militärischer Sieg der Landgrafen über den Erzbischof von Mainz | |
Aquarell einer Ritterdarstellung aus einem Wappenbuch der Gesellschaft zum Alten-Limpurg zu Frankfurt am Main | ![]() | |
1479 | Erwerb der Grafschaft Katzenelnbogen nach dem Tod des Grafen Philipps des Älteren, da die Erbtochter Anna seit 1457 mit Landgraf Heinrich II. verheiratet war; Ausdehnung der Landgrafschaft bis an den Rhein (Gebiete um St. Goar/St. Goarshausen und um Darmstadt) und finanzielle Stärkung durch den Erwerb von wertvollen Rheinzöllen | |
1504 |
Geburt Philipps des Großmütigen, nach dem Tod seines Vaters 1509 bis zu seinem Regierungsantritt 1518 spannungsreiche Vormundschaftsregierung | |
1567 | nach Philipps Tod Teilung der Landgrafschaft unter seine vier Söhne aus der Ehe mit Christine von Sachsen: Wilhelm IV. erhält Hessen-Kassel, Ludwig IV. Hessen-Marburg, Philipp II. Hessen-Rheinfels (um St. Goar/ St. Goarshausen), Georg I. Hessen-Darmstadt
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Urkunde über den
sogenannten "Vierbrüdervergleich", die Landesteilung
Hessens unter den Söhnen Landgraf Philipps des Großmütigen
(Quelle: Vom Hoftheater zum Haus der Geschichte 1819-1994, hg. v. Eckhart G. Franz, Darmstadt 1994, S. 48) | ||
1583 | kinderloser Tod Philipps II. von Rheinfels, Aufteilung seines Landes unter den drei Brüdern, wobei Wilhelm IV. den größten Teil erhält; an Hessen-Darmstadt fallen Schotten, Stornfels und Homburg von der Höhe | |
1600 | Kauf von Mörfelden | |
1604 | kinderloser Tod Landgraf Ludwigs IV. von Hessen-Marburg; er vererbt sein Territorium zu gleichen Teilen an Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt unter der Bedingung, daß der lutherische Bekenntnisstand bei Verlust des Erbes bestehen bleiben müsse; 1605 Einführung der (calvinist.) Verbesserungspunkte durch Landgraf Moritz von Hessen-Kassel, woraufhin Landgraf Ludwig V. von Hessen-Darmstadt Anspruch auf das ganze Erbe erhebt; während des Dreißigjährigen Krieges schwere Auseinandersetzungen, in denen Moritz auf der evangelischen und Ludwig auf der Seite des Kaisers steht; Hessen-Darmstadt erbt die südliche Hälfte mit Gießen | |
1617 | weitgehende rechtliche Loslösung Hessen-Darmstadts von der Gesamtgrafschaft | |
1648 | erneute Aufteilung Hessen-Marburgs im Zuge des Westfälischen Friedens, der größere Teil fällt an Hessen-Kassel | |
1673-1693 | Brandschatzungen durch französische Truppen (u.a.: 1674 Zerstörung des Auerbacher Schlosses, 1689 Zerstörung von Rüsselsheim und Dornberg, 1693 Zerstörung von Zwingenberg, Forderung einer großen Ablösungssumme für die Nichtzerstörung Darmstadts) | |
1736 | Erwerb der Grafschaft Hanau-Lichtenberg (mit Pirmasens) | |
1747 | Erwerb des Privilegiums de non appellando | |
1753-1762 | Reformversuche des darmstädtischen Hofrats Friedrich Karl von Moser zur Abwendung eines drohenden Staatsbankrotts | |
1768 | Vergleichspunktuation mit Hessen-Homburg (seit 1622 Nebenlinie): Verzicht Hessen-Darmstadts auf die Hoheitsrechte über Hessen-Homburg | |
1772-1780 | Reformwerk des ersten Ministers Friedrich Karl von Moser (1772 berufen): Reorganisation der Landesverwaltung, Ansätze zur Trennung von Justiz und Verwaltung, Schuldenvergleiche | |
1803 | Organisationsedikt: Neugestaltung der Zentral- und Provinzverwaltung, Verlust der Grafschaft Hanau-Lichtenberg, des Anteils an der Niedergrafschaft Katzenelnbogen und Eppsteins, Erwerb des rechtsrheinischen kurmainzischen, pfälzischen und wormsischen Besitzes, des Herzogtums Westfalen, der Reichsstadt Friedberg und einiger kleinerer geistlicher Besitzungen | |
1806 | Aufnahme in den Rheinbund und Erhebung zum Großherzogtum, Aufhebung der landständischen Verfassung, Erwerb der Grafschaft Erbach, der Landgrafschaft Hessen-Homburg, der Grafschaft Wittgenstein, etlicher gräflicher, freiherrlicher und ritterschaftlicher Besitzungen in der Wetterau und im Vogelsberg sowie von Teilen Fuldas und Hanaus | |
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Großherzog
Ludwig I. von Hessen und bei Rhein (Porträt von G. L. Glaeser)
(Quelle: Vom Hoftheater zum Haus der Geschichte 1819-1994, hg. v. Eckhart G. Franz, Darmstadt 1994, S. 6) | |
1808 | Beseitigung der Frondienste | |
1811 | Aufhebung der Leibeigenschaft | |
1815 | Verlust des Herzogtums Westfalen und der Grafschaft Wittgenstein an Preußen, einiger Orte an Kurhessen und Bayern sowie Verlust Hessen-Homburgs, Erwerb des Fürstentums Isenburg-Birstein (Offenbach) und der Provinz Rheinhessen (Bingen, Kreis Alzey, Kantone Worms und Pfeddersheim) | |
1816 | die Festung Mainz gelangt an Hessen-Darmstadt; Pirmasens kommt an Bayern; Einrichtung von drei Provinzen: Oberhessen (Gießen), Starkenburg (Darmstadt), Rheinhessen (Mainz) | |
1817 | Trennung von Verwaltung und Justiz | |
1820 | Verabschiedung einer liberal gestalteten Verfassung | |
1828 | Abschluß des Zollvereins mit Preußen | |
1848 | Revolution in Darmstadt; Märzedikt: Einkammersystem, Presse-, Versammlungs- und Kultusfreiheit, Petitionsrecht, Verfassungseid des Militärs | |
1866 | Kampf an der Seite Österreichs gegen Preußen, Verlust des 1866 heimgefallenen Hessen-Homburg und des Hinterlandes (Kreise Biedenkopf und Vöhl) an Preußen; Hessen-Darmstadt muß mit Preußen eine Militärkonvention eingehen, die faktisch den Verlust der politischen und militärischen Selbständigkeit bedeutet | |
1871 | Bundesstaat des Deutschen Reiches | |
1918 | Absetzung des Großherzogs Ernst Ludwig | |
Großherzog Ernst Ludwig v. Hessen und bei Rhein | ![]() | |
1919 | Verabschiedung der Verfassung des Volksstaates Hessen | |
1945 | Berufung der "Deutschen Regierung des Landes Hessen" (Volksstaat Hesssen ohne Rheinhessen), Konstituierung des Landes Großhessen | |
1946 | Umbenennung Großhessens in Hessen |